Wie alles begann...

Norderneyer Originale: De Strandloopers, hier 1952 mit Julius Harms, Karl Harms und Aju Janssen.

Aus einer Idee wurde ein Riesenerfolg: Die Gründungsväter der Döntje Singers: v.l. Theo Kluin, Karl Harms und Aju Janssen

…die Döntje Singers 1986 als musikalische Botschafter auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin.

Von Insel zu Insel…

Mit Konzentration und Spaß dabei…

Geschichte

Die Geschichte

vom ersten Döntje bis heute…

Am 2. Juni 1984 wurden die Döntje Singers gegründet…

Geselligkeit und Gemütlichkeit wurden schon immer – ja seit Generationen – auf der Insel Norderney gepflegt. Sie haben im Auf und Ab der Zeiten ihre speziellen Erinnerungen bei der Einwohnerschaft hinterlassen. Zu den Norderneyern, die besonders in ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg „vööl Bliedskup“ gebracht haben, gehörte das Inseltrio „De Strandloopers“.

Es waren dies die Gebrüder Jul und Karl Harms sowie anfangs Aju Janssen und später – bis zuletzt – Dieter Harms, ein Sohn von Jul Harms. Mit ihrer Dichtkunst hat auch Frau Anna Bents, geb. Pauls, sehr viel zum Erfolg des Trios beigetragen. Der unvergessene Hans Buss schrieb einmal: “De Strandloopers hemm keen Nawass, vielicht finn’ sück een poor jung Minschken, de de oll Döntjes wär upläben laaten.” Sein Wunsch ging dann später doch noch in Erfüllung:

Theodor Kluin, der seit über 20 Jahren den Festausschuss des Norderneyer Männergesangvereins “Eintracht” leitete, kam 1984 auf die Idee, die alten Döntjes der Strandloopers zur Insulinden Sommernacht des Männergesangvereins wieder aufleben zu lassen. Hierbei wurde er kräftig von Karl Harms und Aju Janssen unterstützt, die ja früher den Strandloopers angehörten. Der Auftritt beim Frühlingsfest wurde ein voller Erfolg, und so ließ Theodor Kluin die Idee nicht mehr los, dieses alte Liedgut der Strandloopers zu erhalten.

So wurde die Gesangsgruppe “Döntje-Singers” gegründet. Die Mitglieder dieses Chores kamen alle aus dem Männergesangverein Eintracht von 1877 und sind ausschließlich Norderneyer aus den unterschiedlichsten Berufen. Anfangs konnte man auf das alte Liedgut der Strandloopers zurückgreifen, aber mit dem Erfolg ergab sich zwangsläufig die Notwendigkeit, das Repertoire zu erweitern. Und so war es eine glückliche Fügung,dass viele schöpferische Talente der Gesangsgruppe angehörten. Insbesondere Fritz Anker und Aju Janssen texteten viele neue Döntje-Lieder. Vertont wurden diese dann durch Karl Harms ( der leider viel zu früh im 80. Lebensjahr verstarb ), sowie Aju Janssen und André Ebbighausen, der auch die meisten Lieder für den Chor und die Begleitband arrangiert hat.

Die gemeinsame Arbeit und auch der Erfolg haben die Gruppe zusammengeschweißt. Die gute Stimmung und die Kameradschaft sind bei ihren Auftritten für jedermann sichtbar. Durch ihr Engagement, ihren Humor und ihre freie Vortragsweise sind die Döntje-Singers schon zu einem festen Bestandteil in der insularen Kulturszene geworden und haben sich auch schon weit über ihre schöne Insel hinaus einen Namen gemacht. So vertraten sie z.B. im März 1986 die Insel Norderney als musikalische Botschafter auf der Internationalen Tourismusbörse ( ITB ) in Berlin. Sie trafen dort auf 2.500 begeisterte Zuhörer. Es war sozusagen eine musikalische Reise von Insel zu Insel. Gesungen werden “Döntjes” ( nicht zu verwechseln mit Shantys) in hoch- und plattdeutscher Sprache. Döntjes sind Erzählungen und Lieder mit Humor verpackt sowie auch auf die Insel bezogene Lieder.

Bereits 1989 wurde die erste MC im Tonstudio Thein in Bremen aufgenommen. Auf dieser MC sind Lieder in hoch- und plattdeutscher Sprache zu hören. Viele der plattdeutschen Lieder stammen noch von den Strandloopers und sind somit für die Nachwelt erhalten geblieben. Die MC fand bei den Norderneyern viel Anklang und die Frage nach weiteren, neuen Liedern wurde immer wieder gestellt.

So fuhren dann die Döntje-Singers bereits zwei Jahre später – im Jahre 1991 – erneut nach Bremen und die zweite Aufnahme wurde produziert. Diese Aufnahme enthält nun schon überwiegend Lieder die selbst getextet und vertont wurden. Hier sind noch einmal Fritz Anker und Aju Janssen zu nennen, die sich immer wieder witzige und treffende Texte einfallen ließen.

Was ganz klein anfing – eigentlich nur aus Spaß an der Freude – wurde langsam schon fast professionell. So konnte man die Döntje-Singers mehrfach im Radio und bei Fernsehauftritten hören und sehen. Radio Bremen widmete den Döntje-Singers sogar eine volle Stunde Sendezeit. Durch die Übertragungen in Radio und Fernsehen und insbesondere auch durch die Norderneyer Gäste wurden die Döntje-Singers auch weit über unsere Insel hinaus bekannt. In den Sommermonaten werden mehrfach öffentliche Konzerte für Norderneyer und Gäste veranstaltet, die sich einer großen Beliebtheit erfreuen. Genau so freudig werden die Döntje-Singers auch bei der alljährlichen AWO Silvesterfeier aufgenommen, die am Silvesternachmittag stattfindet und ausschließlich für über 70-jährige Einwohner ausgerichtet wird. Hier treten Norderneyer Chöre auf, um die älteren Leute zum Jahresausklang zu erfreuen. Sie sind immer besonders dankbare Zuhörer.

Da immer wieder nach den Texten der gesungenen Vorträge gefragt wurde, entschlossen sich die Döntje Singers im Jahre 1992 ein Textbuch herauszugeben. Der Titel des Buches lautet: “Lied und Humor, für jedes Ohr” und enthält die Texte von 27 Liedern. Um die plattdeutschen Texte auch denjenigen verständlich zu machen, die der plattdeutschen Sprache nicht mächtig sind, wurde im Anhang ein kleines Wörterbuch eingebracht, welches die wichtigsten plattdeutschen Worte , die in den Liedtexten enthalten sind, ins Hochdeutsche übersetzt. Außerdem enthält das Buch humorvolle Illustrationen und Karikaturen, die jeden Liedtext begleiten. Zuständig für diese gelungene Gestaltung ist die Norderneyer Dipl.-Grafikerin Heidi Ipsen.

1995 begab man sich dann wieder auf die Reise nach Bremen ins Studio. Das Ergebnis war die dritte Aufnahme in MC und CD. Sie enthält 14 neue Lieder zum überwiegenden Teil wieder aus der Textfeder von Fritz Anker. Die Melodien dazu haben Aju Janssen, André Ebbighausen und Wolfgang Visser geliefert. Besonders hervorzuheben sind zwei Lieder und zwar “Die Sieben zum Verlieben” und “Die Männer vom Rettungsboot”.

“Die Sieben zum Verlieben” besingen die sieben ostfriesischen Inseln und sind von Text und Melodie her ein Lobgesang und gleichzeitig Werbung für die Inseln an der Waterkant. Vor ca. 13 Jahren wurde – von Hans Heyken von der Insel Juist – ein alljährliches Treffen der sieben ostfriesischen Inseln unter dem Motto: “Insulaner unner sück” ins Leben gerufen. Hierbei treffen sich jedes Jahr im Frühjahr – vor der beginnenden Saison – überwiegend Chöre, aber auch Theatergruppen, Gitarrengruppen und dergl. auf einer der Inseln um für ein Wochenende die Gemeinschaft und Geselligkeit der ostfriesischen Inseln zu pflegen. Jeder Chor bzw. jede Gruppe trägt mit ihren Beiträgen zum Gelingen der Treffen bei. Nachdem auf einem dieser Treffen die Döntje-Singers ihr Lied “Die Sieben zum Verlieben” vortrugen, wurde das Lied quasi zur “Hymne” der ostfriesischen Inseln erkoren, weil auch die Nachbarinseln von diesem Lied so angetan waren. Der Text dieses schönen Liedes stammt wieder mal aus der Feder von Fritz Anker und die Melodie hat wiederum Aju Janssen dazu beigetragen. Am Ende jeden Inseltreffens wird bei der Übergabe der Flagge an die Insel, die das nächste Treffen ausrichtet, von allen Teilnehmern gemeinsam das Lied “Die Sieben zum Verlieben” gesungen. Es ist immer ein ergreifender Moment – Gänsehaut pur!

Das Lied “Die Männer vom Rettungsboot” besingt das Ruderrettungsboot “Fürst Bismarck”. Die Döntje-Singers haben es der D.G.z.R.S. zum 100. Geburtstag des Ruderrettungsbootes “Fürst Bismarck” am 17.Juli 1993 gewidmet. Es hat einen ernsten Hintergrund und unterscheidet sich damit von den üblichen Döntjes. Wie dem auch sei, die Döntje-Singers haben damit gezeigt, dass sie allen Situationen gerecht werden können.

Bei der Gründung des Chores hatte man sich musikalisch noch selbst verwaltet, d.h. Karl Harms, Aju Janssen und Theodor Kluin hatten die Leitung der Gruppe übernommen. Zur Verstärkung stieß 1988 als musikalische Begleitung die Band “Les Ossis” zu den Döntje-Singers.

Insbesondere André Ebbighausen, Menno Ufen und Wolfgang Visser trugen dazu bei, dass das “Musikalische” stimmte. Aber je erfolgreicher die Döntje-Singers wurden, umso mehr merkte man, dass ein professioneller Chorleiter fehlte. Es gelang dann von 1999 bis 2005 Silvia Fokken – damals noch Silvia Marhauer – als Chorleiterin zu verpflichten. Sie “drillte” die Döntje-Singers mit Gesang- und Aussprachübungen. Und siehe da, der Erfolg wurde bald hörbar.

Die Döntje-Singers machten einen großen Schritt nach vorn.

Nach dem Weggang von Silvia Fokken übernahm Theo Kluin wieder die musikalische Leitung des Chores.

In der Zwischenzeit stellte sich heraus, dass der Chor in die Jahre gekommen war; man brauchte frische, junge Sänger. Im Gegensatz zu vielen anderen herkömmlichen Gesangvereinen, die mit dem gleichen Problem zu kämpfen hatten, war es für die Döntje-Singers relativ einfach Nachwuchs zu finden. Viele junge bzw. jüngere Sänger kamen dazu und verstärkten den Chor.

Auch die instrumentale Seite wurde mit dem Zugang von Gerd Kleemann jun. und Ralf Temme verstärkt und verjüngt. Die Integration und Verquickung zwischen jung und alt war nicht immer einfach und brachte manches Problem. Aber in der Zwischenzeit ist die Integration gelungen. Die jüngeren Sänger haben Verantwortung übernommen und sind mit Begeisterung dabei.

Die Planungen der Döntje-Singers laufen weiter. Es ist vorgesehen, in absehbarer Zeit eine weitere – die vierte – CD aufzunehmen.

Die Proben dazu laufen auf Hochtouren.

Das insulare Leben wird sicherlich noch viele Gelegenheiten bieten, die Stoff für weitere Döntje oder Lieder liefern werden.

Ganz gleich, ob der Hintergrund ernst oder lustig sein wird. Man kann sicher neugierig und gespannt sein auf die nächsten Lieder der Döntje-Singers.